Das Leckere, das selbst Kreierte, das selbst Arrangierte! Zurück zur eigenen Küche!
Vorgestern haben wir Grünschnitt zur Müllkippe gebracht. Es herrschte Hochbetrieb. Mir fiel dazu sofort der Artikel im „WA“ zum Weltmüllaufkommen ein. Wir Deutschen sind führend. Über meine Heimatstadt wollte ich in diesem Kontext erst gar nicht nachdenken. Mir fielen sofort die hunderten Steingärten auch „Gärten des Grauens“ genannt, längst der Wege in Bockum-Hövel ein. Hier wird Natur eingesargt.
Der trockene Kommentar von Christiane war noch besser: „Die Menschen sollten endlich von ihrem Fastfoodtrip“ runterkommen.
Das tötet die Phantasie, die Geschmacksnerven, die Lebensqualität und die Gesundheit, um nur einige Stichworte zu nennen.
Dazu kommen noch die Bestellungen im Netz. Gestern standen vor „La Maison“ drei DHL-Lieferfahrzeuge hintereinander. Alle Drei hatten Sendungen für den gleichen Mieter. Ich wette, dass die Kartoninhalte auch in hiesigen Fachgeschäften zu haben sind. Aber auf der Couch ist das bequemer und fülliger.
Irgendwann wollte ich unsere Müllbehälter lehren. Die Mülltonnen im Hof waren voll, die Deckel gingen gar nicht mehr zu. Fast nur Styropor, Verpackungsmaterial, Pappkartons. Die Restmülltonnen dagegen waren ziemlich leer.
Bei Reumkes zu Hause wird gekocht – abwechslungsreich, vielfältig, frisch. Bei Reumkes gibt es ganz viel frisches Obst, viele Salate, Gemüse der Saison auf den Tisch. Das ist Farbe, das ist der ultimative Genuss. Und natürlich die passenden Getränke, also Wasser, Saft, Wein.. Ich weiß überhaupt nicht, wie eine Cola schmeckt.
Da wir seit März ein Minigrundstück der Stadt begärtnern dürfen, gib es fast täglich Beigaben aus eigener Ernte.
Diese Skala der Genüsse ist nicht nur Bio, auch die Wege dazu sind extrem kurz, Verpackungsmüll gibt es nicht und die Früchte werden in der Regel komplett verarbeitet und gegessen.
Fast-Food steht ja auch für „Wir haben keine Zeit zum Kochen“. Das ist natürlich Ausrede. Wenn jemand kaum Zeit hat, dann sind es die Reumkes. Schaut mal bei FB nach, was wir so täglich machen.
Und was wir nicht aus eigener Ernste haben, das kaufen wir 3 km entfernt im Hofladen Kraienhemke. Hier gibt es sogar Kuchen, Brot, Käse und noch viel mehr. oder auf den Hammer Wochenmärkten oder in einem der nächstgelegenen Naturkostläden. Um das Eingekaufte zu transportieren, haben wir Taschen dabei und orientieren uns auf das Örtliche, Regionale und Saisonale. Mein „Waschbrettbauch“ ist deutliches Indiz dafür, dass man damit nicht verhärmt – das Gegenteil ist der Fall.
Natürlich mögen wir auch Pizza und Pommes, ab und zu, und dann selbst gemacht, gewürzt und belegt. Sogar Basilikum wächst nämlich in unserem Gärtchen. Tomaten sowieso, in rauen Mengen. Feigen und kleine Weintrauben haben wir neulich auch geerntet.
Solche ART der Ernährung, des Denkens, des Ausprobierens, des Kommunizierens, des Genießen ist Lebensqualität pur.
Wir leben glücklicherweise in einer Demokratie. Und hier entscheidet jeder selber, wie es mit seinem Glück und Wohlbefinden aussieht. Es darf aber nicht zu Lasten der MitbürgerInnen gehen.
Nur, ich kann weder Steingärten, noch Internetkauflust, noch Fast-Food-Müllflut ab. Das sind keine guten Momente der ökologischen Zukunft! Sie beeinträchtigen mich in meiner Lebensqualität, in meiner Gesundheit und in meiner Zukunft.
Jetzt ist Zeit, das eigene Leben mal gründlich auf den Prüfstand zu stellen. Ich würde mich über gute Beispiele freuen.
Eigene Ernte
Abendessen in Andalusien
Abendessen in Saint André de Roquepertuis
Mersch & Röper