Der Straßenname „Ernst-Heinkel“ in Bockum-Hövel ist völlig aus der Zeit gefallen! Er muss sofort in einen friedlichen Namen verändert werden, beispielsweise in „Pablo Picasso Straße“!
Zur Begründung:
Es war mein Geburtstagsgeschenk im letzten Jahr. Meine Frau Christiane und ich wollten die architektonisch äußerst spannende Markthalle und das Kunstquartier im niederländischen Rotterdam besuchen. Wir nutzten die Zugverbindung.
Kaum im futuristisch anmutenden Bahnhof Centraal angekommen, umfing uns eine engagierte Gedenktagsstimmung. Die RotterdamerInnen begingen den Jahrestag der kompletten Stadtzerstörung durch Bombenflugzeuge der NS-Diktatur.
Wir hatten das bis dato nicht gewusst, haben uns sachkundig gemacht.
„Hier eine kurze Beschreibung aus „Wikipedia“:
„Die Bombardierung von Rotterdam 1940 durch die deutsche Luftwaffe fand am frühen Nachmittag des 14. Mai 1940 statt, von 13:27 Uhr bis ungefähr 13:40 Uhr. Sie kostete 814 Zivilisten das Leben, zerstörte die komplette Altstadt und führte unmittelbar zur Kapitulation der niederländischen Regierung.
Dieser Angriff auf die niederländische Hafenstadt Rotterdam, Rotterdam Blitz genannt, beim Überfall auf die Niederlande, Belgien und Luxemburg fand zu Beginn des Westfeldzugs im Zweiten Weltkrieg statt.“
Wir erkunden Rotterdam seitdem mit ganz anderen Augen, mit großer Nachdenklichkeit und auch mit Scham und einem Schuldbewusstsein, für das wir eigentlich keine Verantwortung tragen – oder doch?
Am Töten, am Zerstören waren immer und massenhaft Nazi-Bomber des Typs Heinkel 111 beteiligt. Heinkel Bomber und Kampfflugzeuge waren überall im Einsatz.
Schauen wir etwas in die Biografie dieses Ernst Heinkel, nachdem eine unserer Straßen benannt ist: Bereits im ersten Weltkrieg, auch völkerrechtswiedrig, produzierten seine Unternehmen Kriegsflugzeuge. Mit Machtantritt der Nazis im Jahr 1933 trat Heinkel in die NSDAP ein. Seine Unternehmen waren von Beginn an der noch geheimen Aufrüstung des NS-Regimes beteiligt. 1936 entstand eines der Werke in Oranienburg. Von hier aus wurde später auch auf Häftlinge des KZ-Sachsenhausen zurück gegriffen. 1937 stieg Heinkel in der NS-Hierarchie weiter auf und wurde Wehrwirtschaftsführer.
Im spanischen Bürgerkrieg flog die „Legion Condor“ auch mit Heinkel-Bombern ausgerüstet, verheerende Angriffe gegen die Zivilbevölkerung. Die „Legion Condor“ kämpfte auf Seiten der Franco Diktatur.
1939 erweiterte Heinkel sein Unternehmen um einen „arisierten“ Betrieb in Österreich.
In den Heinkel-Werken arbeiteten in der Zeit des Nationalsozialismus zehntausende KZ-Häftlinge, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter unter menschenunwürdigsten Bedingungen. Tausende starben an Hunger und durch Misshandlung.
Das Heinkel Kriegswerkzeug war während des 2. Weltkrieges überall im Einsatz. Zur Biografie dieses NS-Kriegsverbrechers gehören auch diese Millionen Menschen, die durch Bomben und Beschuss getötet wurden.
Die „Ernst Heinkel Straße“ in Bockum-Hövel sollte schnellstmöglichst umbenannt werden. Sie ist eine Schande für jeden friedliebenden Menschen!
Ich schlage die Umbenennung in „Pablo Picasso Straße“ vor. Das wäre genau das richtige Zeichen. Heinkel Bomber waren an der völkerrechtswidrigen Zerstörung der spanischen Stadt Guernica im Jahre 1937 beteiligt. Der friedensbewegte Picasso erschuf hier das gleichnamige berühmte Gemälde und später natürlich seine „Friedenstaube“, die noch heute das Symbol der Friedensengagierten ist.

Hin und Weg – eine neue Fotoausstellung
Die „Bockum Höveler Geschichten am Wegesrand“ erfahren ihre Fortsetzung als Ausstellungsformat. Am Dienstag, den 31. August findet um 18.00 Uhr die nächste Fotoinnovation als Trilogie