Licht und Schatten liegen oft sehr eng beieinander oder anders formuliert, es gibt auch eine Menge Gehirntote in unserer Stadt.
Wie gesagt, unsere Freude über das richtig schön restaurierte Häuschen war noch richtig groß, da rollten große Wellen über uns weg. Der Himmel wurde immer dunkler und dann gab es Gewitter und mächtig viel Regenwasser.
Der Gully direkt vor unserem Haus auf der Ermelinghofstraße war durch Laub verstopft. Der See auf der Straße vergrößerte sich in ziemlicher Geschwindigkeit. Obwohl wir Tempo 30 auf unserer Straße haben, rauschten etliche Autofahrer ungebremst durch die Überschwemmung.
Das Wasser drang durch die über 250 Jahre alte komplett sanierte Haustür, durch die ebenfalls restaurierten Fenster im Erdgeschoß und im ersten Stock, lief in mein Arbeitszimmer und in den Gewölbekeller. Christiane versuchte, mit einer langen Stange den städtischen Abfluss wieder frei zu bekommen, ich machte die gerade geöffneten Schlagläden wieder zu, um das schlimmste zu verhindern.
Obwohl wir gut auf dem Bürgersteig zu sehen waren, sogar winkten, zogen nicht wenige Autofahrer durch. Wir brauchten „nicht mehr zu duschen“. Und so warm waren die Wassermassen nicht.
Zu Ehrenrettung eines Teiles der Autofahrer muss gesagt werden: sie sind langsam und wenn es ging in der Straßenmitte gefahren. Die Busfahrer erkannten unsere Not, fuhren in der Mitte und bremsten die Nachfolgenden aus. Danke und dickes Lob!
Aber wie gesagt: die Zahl der Gehirntoten ist erschütternd hoch gewesen. Hier lagen Licht und Schatten dicht beieinander. Wenn wir künftig entspannt in Hamm leben möchten, dann muss mächtig am Zustand dieser Gehirne gearbeitet werden.
Irgendwann hörte es auf zu regnen, der städtische „Laubsauger“ kam und reinigte den Abfluss.
Wir machen weiter!